20. Rheinschwimmen

In Neoprenanzügen lassen sie sich von Linz nach Bad Honnef treiben - Zum Abschluss gibt es eine Party im Freibad auf der Insel Grafenwerth

Bad Honnef/Linz. Piraten an Bord? Sage und schreibe 366 in "Gummianzügen" steckende Gestalten drängten am Samstag an der Anlegestelle Grafenwerth auf einen Ausflugsdampfer. Da wurde manchem Fahrgast ziemlich mulmig zumute. Keine Panik.

Kein Überfall, vielmehr 366 Schwimmer in "Dienstkleidung" auf "Dienstfahrt". In Linz Schiffswechsel auf die Fähre. Der Käpt

fuhr mit der illustren Truppe einige Meter auf den Rhein hinaus, ließ die Rampe herunter. Darunter brodelndes Wasser wie in einem Hexenkessel.

Einen Herzschlag lang Mutfassen, und dann Sprung und Start zum 20. Rheinschwimmen der DLRG-Ortsgruppe Bad Honnef-Unkel. Der Rhein - eine riesige Badewanne mit Mittelmeer-Temperatur von über 25 Grad. Dennoch musste die vorgeschriebene Kleiderordnung eingehalten werden: Neoprenanzug war Pflicht, Badehose nicht erlaubt.

"Die Schwimmer würden sonst zu sehr auskühlen", erläuterte DLRG-Geschäftsführer Tobias Karsten die Vorsichtsmaßnahme. Denn: Immerhin elf Stromkilometer galt es zu bewältigen - an Erpel und Unkel vorbei bis zur Südspitze der Insel Grafenwerth. Angeführt wurde das Feld von einem Boot der Wasserschutzpolizei. Begleitboote von der Rhöndorfer Feuerwehr, der DLRG Hamm-Nordwest und dem THW Bad Honnef gaben ebenso Orientierung und grenzten die Schwimmer von der Schifffahrtsrinne ab.

Als Erster landete nach 105 Minuten Dirk Dehmer (36) von der DLRG Königswinter auf der Insel. Aber auf Tempo kommt es beim Rheinschwimmen ja gar nicht an. Spaß soll es machen. "Ich wäre fast mit einer Boje zusammengestoßen", lachte Joanna Krebs. Ansonsten: "Es war schön warm, gar nicht anstrengend und eine Riesen-Gaudi gerade am Start", meinte die 19-Jährige aus Linz, die als Zwanzigste aus dem Wasser stieg und deshalb bei der Party am Abend im Schwimmbad mit im Mittelpunkt stand.

Denn "zwanzig" war Trumpf. Joanna Krebs wurde ebenso geehrt wie die Gruppe mit zwanzig Mitgliedern vom Sub-Aqua-Club Troisdorf und Christian Storck aus Alfter, dessen Meldung als zwanzigste eingegangen war. Uli Medenbach aus Bad Honnef, DLRG-Veteran und Teilnehmer der ersten Stunde, wurde ebenfalls geehrt.

Es gab für sie alle Sekt, verteilt von Honnefs Vizebürgermeister Peter Profittlich und Werner Zimmermann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel. Insgesamt 3 048 Starter wurden in den zwei Jahrzehnten gezählt, die zusammen 33 528 Kilometer absolvierten. Stammgäste zieht es immer wieder an und in den Rhein; aus München und Hamburg sogar reisten einige zur großen Plansche an.

Quelle: General Anzeiger 


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