Pappel hält Sprengversuchen stand

BAD HONNEF. „Der steht ja immer noch!“ Völlig entsetzt waren die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) am Samstag. Denn: Der Versuch, eine mächtige Pappel am Rheinufer zu sprengen, missglückte. Und das nicht nur einmal. Die Pappel hielt auch einem zweiten Sprengversuch stand.

Der rund 85 Jahre alte Baum - er hatte einen Durchmesser von etwa 2,20 Metern, war 35 Meter hoch und etwa 40 Tonnen schwer - widerstand zunächst sechs Kilo Sprengstoff, der durch 35 Bohrlöcher in den Stamm eingebracht worden war. Doch auch die zweite Sprengung mit einem weiteren Kilo Sprengstoff missglückte, so dass das THW der Pappel schließlich unter Flutlichtbeleuchtung mit der Motorsäge zur Leibe rückte, um sie endgültig zu fällen.

„Das kommt sehr selten vor, dass ein Baum nicht bei der Sprengung fällt. Der Sprengbeauftragte hat das in seinen 30 Jahren Erfahrung noch nicht erlebt", erklärte der Ortsbeauftragte des THW Bad Honnef, Stefan Wallbröhl, die prekäre Lage. Extra aus dem Ortsverband Köln-Ost war der Sprengberechtigte Karl-Heinz Schönbeck des THW nach Bad Honnef gekommen, um einem Amtshilfeersuchen der Stadt Bad Honnef nachzukommen. Da der Baum immer wieder tonnenschwere Äste verloren hatte und damit Spaziergänger gefährdete, war seine Beseitigung nötig.

Normalerweise wird ein solcher Baum mit Sägen gefällt, aber die Nähe (etwa 50 Meter) zum Gebäude des Wassersportvereins und auch die Frage, ob und wie hohl der Baumstamm wäre, ließen beim THW den Entschluss reifen, den Baum zu sprengen. „Bei Pappeln steht zum Teil nur die Rinde. Wenn der Baum dann aus diesem Grund beim Sägen in die falsche Richtung fällt und der Sägende mit einer laufenden Motorsäge weglaufen muss, um sich in Sicherheit zu bringen, ist die ganze Aktion zu gefährlich“, erläuterte Wallbröhl. Rund 35 Leute des THW, der Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei waren bei der Aktion im Einsatz. Schließlich musste während der Sprengung das Gebiet in einem Umkreis von 300 Metern abgesperrt werden. Zudem durfte währenddessen keine Straßenbahn an der Endhaltestelle stehen und kein Schiff auf dem Rhein in Höhe der Pappel vorbeifahren.

Quelle: Bonner Rundschau 


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