Wasserausbildung am und auf dem Rhein

Gelungene Kooperation der Ortsverbände Bad Honnef und Bornheim

Feitag / Samstag des vergangenen Wochenendes standen ganz im Zeichen der Kooperation und Freundschaft der Ortsverbände Bornheim und Bad Honnef. Für die Helfer stand eine Ausbildung am und auf dem Wasser auf dem Programm und die hatte es in sich.

Die Kontakte wurden schon frühzeitig geknüpft und so hatten sich der Ausbildungsbeauftragte mit dem Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe aus Bornheim mit dem Gruppenführer und Truppführer der Fachgruppe Wassergefahren aus Bad Honnef getroffen um diese Ausbildung vorzubereiten.

Nachdem die Kameradinnen und Kameraden des OV Bornheim am frühen Freitagabend in Bad Honnef eingetroffen waren, begann nach kurzer Begrüssung die Ausbildung. Für den Abend war eine Stationsausbildung angesetzt.

Sie diente der Vorbereitung auf den kommenden Tag, wo den Helfern beider Ortsverbände gemeinsam eine Ausbildung am und auf dem Rhein und eine kleine „Einsatzübung“ bevorstand.

An drei Stationen wurden das professionelle Einbinden eines Verletzten auf der Trage, das korrekte Anlegen einer Halskrause sowie die Vorbereitung eines Verletzten zum Transport über ein Gewässer geprobt. Alle Helfer waren mit sehr viel Interesse bei der Sache.

Die verbliebenen Abendstunden standen dann ganz im Zeichen der "Kameradschaftspflege".

Am Samstag war um sechs Uhr Wecken angesagt und der erste Blick gen Himmel war wenig viel versprechend, machte er doch deutlich, dass mit Wasser von oben und von unten gerechnet werden musste. Man beschloss diese letzten Züge des abziehenden Wettertiefs zu ignorieren, stärkte sich mit einem reichhaltigen Frühstück und machte sich schliesslich mit drei GKW, einem Lkw mit Ladekran (Dino), zwei MTW, einem Mehrzwecksarbeitsboot (MZAB), zwei Mehrzweckbooten (MZB),und zwei Schlauchbooten, 27 THW Helferinnen und Helfern auf den Weg zur Natorampe in Bad Honnef.

Dort angekommen hatte auch Petrus ein Einsehen mit den fleißigen Helfern und stellte den Regen ab - einem erfahrungsreichen und spannenden Tag am und auf dem Wasser stand nun nichts mehr im Wege.

Die Boote wurden zu Wasser gelassen, die Rettungswesten angelegt und "Attacke".

Verschiedene Übungen wurden auf dem Rhein gefahren, zum Einen um überhaupt erstmal ein Gefühl für das Boot zu bekommen, zum anderen um auch das Manöver "Mann über Bord" absolvieren zu können, wie auch "Wenden auf engstem Raum", "Fahren einer Acht" und "An- und Ablegen".

Aufgrund der Hochwasserlage, der daraus resultierenden starken Strömung und der Tatsache, dass der Rhein sehr viel Treibgut führte, warf man bei dem Manöver "Mann über Bord" den Kameraden "Schwimmweste" ins Wasser. Aus Sicherheitsgründen versteht sich, verzichtete man darauf einen realen Kameraden in Neopren über Bord gehen zu lassen.

Auch ungeübte Bootsfahrer oder gar Neulinge durften unter Aufsicht der Bootsführer ans Steuer und mussten feststellen, dass es immer einfacher aussieht als es in Wirklichkeit ist und so musste sich Kamerad „Schwimmweste“ des Öfteren in Geduld üben, aus dem Strom geangelt und an Bord genommen zu werden.

In zwei Zügen wurde das Boot bei "Wenden auf engstem Raum" in die entgegen gesetzte Fahrtrichtung gebracht.

Start- und Endpunkt sollten beim "Fahren einer Acht" übereinander liegen und zwei etwa gleich grosse Kreise mussten gefahren werden.

Bei dem Anlegemanöver musste zusätzlich unter Hilfenahme des Staken im Uferbereich die Tiefe gelotet werden. Die starke Strömung erschwerte dieses Manöver zusätzlich.

Einige Helfer aus Bornheim verfügen ebenfalls über einen Bootsführerschein und ließen es sich nicht nehmen, die seit einiger Zeit brach liegenden Ressourcen zu reaktivieren und das Steuer in die Hand zu nehmen, sehr zum Leidwesen der an Bord anwesenden Kameraden, die sich so genötigt sahen, die Feuchtigkeitsresistenz ihres Mehrzweckeinsatzanzuges (MEA) auf eine harte Probe zu stellen.

Eine, wenngleich so nicht geplante, so doch sehr realistische Einlage folgte, als bei beiden MZB die Motoren muckten und schliesslich ausfielen. Legte die eine Bootsbesatzung direkt am Ufer an, übten sich die Anderen noch im Paddeln, was bei dieser starken Strömung allerdings zum Scheitern verurteilt war und so machten auch sie am Ufer fest. Es war nun an der Besatzung des MZAB ihre so havarierten Kameraden samt Booten wieder einzusammeln, was auch ohne Probleme gelang (gekonnt ist eben gekonnt) und so legte man schliesslich als Tandem wieder an der Natorampe in Bad Honnef an.

Dort wartete zur Mittagspause erstmal der Grill auf die Helferinnen und Helfer. Der Zugführer aus Bad Honnef höchstselbst gab den Maitre de Barbecue.

So gestärkt, bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein und mit nur noch einem Boot absolvierten die Helfer dann schliesslich noch eine Einsatzübung.

Der Einsatzauftrag lautete: Zwei verletzte Personen nach einem Unfall, die im Bereich der Insel Nonnenwerth und dem linken Rheinufer Höhe Rolandswerth als vermisst galten, zu retten, medizinisch zu versorgen und sicher mittels des MZAB zur Natorampe zu bringen, wo die Besatzung eines imaginären Rettungswagens sie entgegen nehmen sollte.

"Irgendwo bei Nonnenwerth..." das klang erstmal nach Suchen und bis Beide schliesslich gefunden waren, verging einige Zeit, hatte sich doch einer der Beiden zwischen Anglern regelrecht "versteckt".

Schliesslich hatte man Beide gefunden und  fachmännisch versorgt (hier musste das erworbene Wissen vom Vorabend angewendet werden).

Erschwerend kam hinzu, dass durch das Hochwasser bedingt nur an wenigen Stellen am Ufer angelegt werden konnte. So mussten die Verletzten erst viele Meter auf dem Landwege zum MZAB transportiert werden.

Hier angekommen wurden den Verletzten Schwimmwesten angelegt, auch die Krankentragen wurden mit Schwimmwesten gesichert. So konnten die Verletzten auf dem MZAB zur Natorampe nach Bad Honnef gebracht und dem Rettungsdienst übergeben werden

Damit endete dieses Übungshalbwochenende für die Helfer aus Bornheim und Bad Honnef. Gemeinsam holte man die Boote wieder an Land, verlastete das Material auf Boote und GKWs.

Bei der abschließenden Besprechung, bei der auch der Ortsbeauftragte aus Bad Honnef zugegen war, beschloss man solche Aktivitäten fortzusetzen und die Kameradschaft beider Ortsverbände weiter auszubauen.

Gegen 16.30 Uhr machten sich alle auf den Heimweg.

Den Kameraden aus Bad Honnef sei an dieser Stelle sehr herzlich für die tolle Aufnahme und die Klasse Verpflegung gedankt!

Text: Susanne Schütze-Lülsdorf (OV Bornheim) und Rolf Schmitz (OV Bad Honnef)


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