(har.) - 8774 Helferstunden, davon einige als Hilfe in akuten gefährlichen Situationen, die Mehrzahl aber als Prävention im Rahmen technischer Hilfe im Zivilschutz, leisteten die 40 Aktiven von insgesamt knapp 60 Mitgliedern des Ortsvereins Bad Honnef in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) im Jahr 2000. Erfreulich bei dem bei allseits bester Stimmung in der Unterkunft an der Bismarckstraße abgehaltenen Jahresabschluss, der einherging mit einer Weihnachtsfeier, war die große Resonanz befreundeter Vereine und Institutionen der Stadt. Mit ihnen, so Pressesprecher Daniel Nölken, gibt es bereits seit geraumer Zeit ein exzellentes Miteinander und "Hand in Hand-Arbeiten" bei den Einsätzen.
So begrüßte Ortsbeauftragter Stefan Wallbröhl neben Vizebürgermeisterin Erika Fenkes, Stadtbrandmeister Ernst Piederstorfer, Kaplan Wolfgang Rick, Richard Thomas vom Ordnungsamt, Klaus-Dieter Lober vom Bauhof, Vertreter des Malteser-Hilfsdienstes, der DLRG, der Wasserschutzpolizei, außerdem befreundete Ortsvereine aus Clausthal-Zellerfeld und Bornheim, den Kreisbeauftragten und den Geschäftsführer der Region sowie den stellvertretenden Landesbeauftragten des THW, Helmut Kellner.
Seit einer Umstrukturierung des THW im Jahre 1990 stehen neben dem Zivilschutz die technische Hilfe im Ausland sowie die Gefahrenabwehr im Vordergrund der Aufgaben des Hilfswerkes, das seine drei Anfangsbuchstaben auch mit "Technische Hilfe Weltweit" gleichsetzt. Spektakulärster Einsatz in 2000 waren die Ortung, Rettung und Bergung der Verletzten sowie die Sicherung und Räumung der Unfallstelle bei dem verheerenden Zugunglück bei Brühl.
Die Sicherung des Schiffskonvois bei "Rhein in Flammen" gehörte ebenso zu den Aufgaben des Ortsvereins wie die Begleitung der Schiffsprozession in Köln, die Ausleuchtung beim 24 Stunden-Schwimmen der SSGS und beim Dressurfestival auf Grafenwerth. Beim Rheinschwimmen der DLRG sicherten die THWler die Schwimmer mit ihren Booten. Auch ein Holzspielhaus bauten sie - an der Grundschule Aegidienberg. Übungen mit den Löschgruppen und den Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehr und des MHD und DRK, eine verlagerte Standortausbildung mit dem MHD in Wesel und die Unterstützung einer Reservistenübung der Bundeswehr in Windeck sind weitere Bestandteile des vielfältigen Jahresprogramms. Um die Kameradschaft untereinander zu festigen gab es eine Orientierungsrallye mit Privatautos, außerdem besichtigte das THW mit seiner Jugendgruppe die Holzlarer Mühle, so Wallbröhl in seinem Geschäftsbericht. Ein Highlight für die Arbeit, die ein hohes Maß an zeitgemäßer Technik bei den Gerätschaften und Fahrzeugen erfordert, war ein neuer Mannschaftstransportwagen.
Dass es die Jugend ist, die die Zukunft des inzwischen 50 Jahre alten Hilfswerks repräsentiert, betonte der stellvertretende Landesbeauftragte Kellner. Er war es auch, der Bernd Wessel im Namen des Bundesdirektors des THW, Gerd Jürgen Henkel, das Ehrenzeichen der Bronzemedaille für 25 Jahre aktive Arbeit ansteckte und ihn als "stets kompetenten, flexiblen und zuverlässigen Helfer" auszeichnete. Die zweite Ehrung, die inzwischen beim THW Tradition ist, gebührte dem Helfer des Jahres 2000. Karsten Müller machte bei seiner Laudatio ein Geheimnis daraus - "23 Jahre alt, 1989 ins THW aufgenommen, immer da, wenn man ihn braucht" - um mit dem Satz, er sei seit Mitte des Jahres Helfersprecher, Alexander Lenzgen zu würdigen. Die Plakette gesellt sich nun zu den der anderen Jahreshelfer auf einem Holzbrett hinter der Theke. Den ehrenamtlich Tätigen sagte Vizebürgermeisterin Fenkes im Namen der Stadt Dankeschön, wie sie auch den technischen Einsatz lobte: "Der gute Wille allein nützt nichts, das technische Know-how und die Ausrüstung sind wichtig."
Dank sagte Wallbröhl dem Förderverein für die großzügige Unterstützung, wie auch Michael Majores, bisheriger Jugendgruppenleiter, der Jugendgruppe für deren engagierten Einsatz dankte. Die Junghelfer bekamen eine Nikolaustüte als Geschenk, sie ihrerseits überraschten den amtierenden Jugendleiter Jürgen Wensing im Laufe des geselligen Abends mit einem Gruppenfoto. Zweites Highlight der Weihnachtsfeier waren drei Rundflüge mit einer JU 52, die die Helfervereinigung gespendet hatte und unter den Helfern verloste.
Quelle: Honnefer Volkszeitung