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Auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte: THW-Jugend besucht Drachenfelsbahn

Die Gründung des THW-Ortsverbands in Bad Honnef hängt eng mit der Zahnradbahn in Königswinter zusammen. Wie die Bahn am Drachenfels funktioniert, ließen sich die jugendlichen THW-Angehörigen aus Bad Honnef bei einer Besichtigung im Mai ganz genau erklären.
Jugendliche in Einsatzkleidung des Technischen Hilfswerks besuchen die Drachenfelsbahn in Königswinter und lassen sich vom Geschäftsführer den Betrieb erklären.

Ein schweres Unglück sorgte dafür, dass es den THW-Ortsverband in Bad Honnef gibt: 1958 entgleiste die Zahnradbahn am Drachenfels. Mehrere Menschen kamen ums Leben, viele weitere wurden verletzt. Einsatzkräfte des THW aus Beuel halfen bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Eine Erkenntnis der Zuständigen: Für solche und ähnliche Fälle sollte es eine Einheit wie das THW ganz in der Nähe geben. Einige Jahre darauf wurde der THW-Ortsverband Bad Honnef gegründet. Inzwischen engagieren sich dort rund 100 Helferinnen und Helfer, davon 19 Jugendliche.

Die unternahmen Anfang Mai eine kleine Zeitreise zu den Ursprüngen ihres Ortsverbands. Bei einer Führung durften sie hinter die Kulissen der berühmten Zahnradbahn schauen und dem Geschäftsführer Thomas Scharf alle Fragen stellen, die ihnen einfielen. Und das waren ziemlich viele. Wenig überraschend für THW-Angehörige stellten die Jugendlichen viele Fragen zu technischen Details. Überraschend war zumindest für Scharf dann eher, was die Junghelferinnen und -helfer sonst noch so wissen wollten. Zum Beispiel, als Christian fragte, wie laut es ist, wenn ein Stein in den Gleisen liegt und die Bahn darüber fährt. "Das passiert nicht", betonte Scharf. Denn jeden Tag, bevor die Bahnen den offiziellen Fahrbetrieb aufnehmen, machen die Mitarbeiter eine Kontrollfahrt. Dabei prüfen sie unter anderem, ob die Gleise frei sind. Ist das nicht der Fall, räumen sie sie. 

Das ist auch notwendig, wenn es viel Schnee gegeben hat. Dann müssen die Mitarbeiter die Gleise freischaufeln. Andernfalls würden die Fahrzeuge den Schnee zu Eis verdichten und das Zahnrad hätte keinen Halt mehr an der Zahnstange. “Wenn also das nächste Mal hoher Schnee liegt, können wir euch dann anrufen und ihr erledigt das Freischaufeln?” fragte Scharf lachend. 

"Gab es denn schon Unfälle mit Tieren?", wollte Leon wissen. "Nein, zum Glück nicht", so Scharf. Aber Begegnungen mit Tieren gibt es regelmäßig. Mal stehen Rehe auf den Gleisen, mal eine ganze Schafherde. Auch Wildschweine hat Scharf schon häufiger auf der Strecke gesehen. Und bei Kontrollgängen hat er mehr als einmal Salamander von den Gleisen gehoben, damit ihnen nichts passiert. 

Zum Abschluss ihrer Besichtigung durften die Jugendlichen in einem der Fahrzeuge Platz nehmen. Dort erklärte Scharf ihnen, wozu welcher Schalter dient und was sich hinter welcher Abdeckung verbirgt. Um viele Eindrücke reicher machten sich die Jugendlichen anschließend auf den Rückweg in ihren Ortsverband. Der ist wie damals bei der Gründung geplant nur wenige Fahrminuten von der Drachenfelsbahn entfernt. Glücklicherweise hat es seither keine großen Unfälle mehr bei Deutschlands ältester Zahnradbahn gegeben. Die jungen THW-Angehörigen und ihre erwachsenen Kameradinnen und Kameraden wünschen der Drachenfelsbahn natürlich, dass das so bleibt. Sollte aber doch einmal wieder Bedarf für technische Hilfe bestehen, stehen sie bereit – und sind nicht weit entfernt. 


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