Am Dienstag, 3. März 2009 gegen 14:00 Uhr ist in der Kölner Innenstadt das Gebäude eingestürzt, in dem das Historische Archiv der Stadt Köln (Severinstraße 222) untergebracht war. Teilweise eingestürzt sind ebenfalls die beiden benachbarten Wohnhäuser. Das THW unterstützt die eingesetzten Einsatzkräfte der (Berufs-)Feuerwehr, Polizei und weiterer Hilfsdienste bei ihrer Arbeit. Insbesondere leistet das THW Unterstützung beim Ausleuchten der Schadensstelle und beim Bergen von historischen Dokumenten.
Auch das Bad Honnefer THW ist seit 6. März 2009 an der Unglücksstelle im Einsatz. Insgesamt sind 26 Helferinnen und Helfer aus Bad Honnef im Einsatz gewesen. Daneben unterstützen zahlreiche Helferinnen und Helfer die Einsatzkräfte vor Ort durch ihre Mitarbeit in der Unterkunft in Bad Honnef.
6. März 2009
Freitagabend wurde das Bad Honnefer THW alarmiert, um beim Unglück beim Kölner Stadtarchiv zu helfen. Die erste Bergungsgruppe des Bad Honnefer THW setzte sich umgehend in Marsch, um einen Teil der bisher in Köln an der Unglücksstelle eingesetzten THW-Einsatzskräfte abzulösen.
Bei der ersten Bergungsgruppe handelt es sich um die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des THW. Sie ist auf Grund der Ausbildung ihrer Helferinnen und Helfer sowie ihrer Ausstattung auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet. Sie kann unter anderem Sicherungsarbeiten an der Schadensstelle durchführen sowie Menschen und Tiere aus Gefahrenlagen retten. Die Ausstattung umfasst ein umfangreiches Sortiment an Werkzeugen und Gerätschaften zur Rettung und Bergung, zur Bearbeitung von Holz, Metall und Stein sowie zum Ausleuchten von Schadensstellen.
Freitagnacht kontrollierten die neun Helfer der ersten Bergungsgruppe verschiedene angrenzende Gebäude auf Veränderung ihrer Lage. Hierbei wurden Kontrollmarkierungen überprüft. Hieraus lässt sich abschätzen, ob es zu weiteren Absenkungen an der Unglücksstelle gekommen ist, die die Einsatzkräfte gefährden könnten. Weiterhin wurden einige Masten entfernt, um für die Gerätschaften der Einsatzkräfte einen Zugang zur Unglückstelle zu ermöglichen.
7. März 2009
Nach zwölf Stunden Einsatz wurden die Helfer durch die zweite Bergungsgruppe des Bad Honnefer THW abgelöst. Die zweite Bergungsgruppe ist bezüglich der Ausbildung ihrer Helferinnen und Helfer sowie ihrer Gerätschaften weitgehend identisch zur ersten Bergungsgruppe. Die sechs Helfer der zweiten Bergungsgruppe wurden als Reservekräfte vorgehalten, um bei einer größeren Such- und Rettungsaktion schnellstmöglich genügend Bergungsspezialisten vor Ort zu haben. Bei Tageslicht konnten sich dann die Einsatzkräfte auch ein Bild von den Ausmaßen der Unfallstelle machen. Der große Trümmerberg und das über 20 Meter tiefe Loch führte den Einsatzkräften die ungeheuren Demissionen dieses Einsatzes vor Augen.
Neben den Helfern der zweiten Bergungsgruppe waren noch weitere vier Helfer des Bad Honnefer THW am Samstag vor Ort. Sie unterstützten die THW-Führungsstelle vor Ort. In der THW-Führungsstelle neben der Unglückstelle auf dem Gelände des ehemaligen Kölner Polizeipräsidium laufen alle Fäden zu den eingesetzten ca. 70 THW-Kräften zusammen. Von hieraus werden Informationen über das Unfallgeschehen gesammelt, zusammengefasst und bewertet. Anhand dieser Informationen wird das weitere Vorgehen der Einsatzkräfte besprochen und die eingesetzten THW-Kräfte geführt. Die Führungsstelle kümmert sich ferner um die Versorgung der Einsatzkräfte mit Material und Treibstoff. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass die eingesetzten THW-Kräfte durch „frische“ Einsatzkräfte abgelöst werden. Weiterhin führt sie bei Bedarf Fachleute heran, wie zum Beispiel Spezialisten für die Ausleuchtung von Schadensstellen oder zum Orten von Verschütteten. Gegen 21 Uhr wurden diese Einsatzkräfte durch Helferinnen und Helfer von anderen THW-Ortsverbänden abgelöst.
8. März 2009
Am Sonntagmorgen gegen 7:30 Uhr setzten sich wieder sieben Helfer des Bad Honnefer THW in Richtung Unglücksstelle in Marsch. Sie lösten zusammen mit Einsatzkräften des THW-Ortsverbandes aus Beuel die THW-Einsatzkräfte der Nachtschicht ab. In der Nacht hatten die Einsatzkräfte einer der beiden vermissten Personen nur noch tot aus den Trümmern bergen können.
Am Tage unterstütze das Bad Honnefer THW die Einsatzkräfte bei der Beobachtung der umliegenden Gebäude auf Risse und ähnliche Veränderungen. Hierzu musste auch ein Kopfloch überbaut werden, um ein Rissmonitor anzubringen. Da man hoffte, am Sonntag auch den zweiten Verschütteten ausfindig machen zu können und ihn anschließend bergen zu können, wurden die THW-Einsatzkräfte als Reserve vorgehalten. Gegen 23:30 Uhr kehrten die sieben Helfer wieder zurück in die Unterkunft in der Quellenstraße.