Bad Honnef: Das Bild, das sich den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei, Rotem Kreuz und THW am frühen Morgen des 24.03.2012 auf der A3 in Höhe der Anschlussstelle Bad Honnef / Siebengebirge bot, ließ Schlimmes erahnen. Ein Lastzug entgegen der Fahrtrichtung auf der Seite liegend, das Führerhaus schwer beschädigt, Betriebsstoffe und Teile der Ladung liefen aus.
Das Fahrzeug, das von Erfrischungsgetränken bis zu Gefahrgut eine breite Palette von Gütern geladen hatte, war aus ungeklärter Ursache gegen 6:30 Uhr von der Fahrbahn abgekommen. Nachdem es die rechte Leitplanke touchiert hatte, prallte es gegen die Mittelleitplanke, drehte sich und kippte um. Weitere Fahrzeuge wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen und auch der LKW-Fahrer wurde nur leicht verletzt. Der entstandene Schaden liegt nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Bereich. Da eine Gefährdung durch austretendes Gefahrgut nicht ausgeschlossen werde konnte, wurde die Autobahn vorsorglich in beide Richtungen gesperrt.
Nachdem zunächst Polizei und Feuerwehr vor Ort waren, wurde gegen 9:30 Uhr auch das Technische Hilfswerk Bad Honnef alarmiert. Im Rahmen eines Betreuungseinsatzes unterstütze das THW das Deutsche Rote Kreuz (DRK) beim Transport der Verpflegung für die inzwischen eingetroffenen 260 Einsatzkräfte. Zudem versorgte der 50 kvA Stromerzeuger des THW’s die Einsatzleitung mit Strom.
Im Laufe der weiteren Unfallaufnahme untersuchten Feuerwehrmänner in Schutzanzügen die auslaufende Ladung. Als klar war, dass trotz Gefahrgutladung keine unmittelbare Gefahr für Mensch und Umwelt bestand, konnte ein Teil der Einsatzkräfte wieder abrücken und die Autobahn in Fahrtrichtung Frankfurt wieder freigegeben werden. Nachdem das Unfallfahrzeug entladen war, wurde es durch einen Kran wieder aufgerichtet und schließlich abgeschleppt. Nun konnte die Fahrbahn gereinigt werden und die Polizei die Unfallstelle aus einem Hubschrauber fotografieren. Nach über 11 Stunden Vollsperrung wurde die A3 danach auf zwei Spuren auch in Fahrtrichtung Köln wieder für den Verkehr freigegeben.
Für das THW war der Einsatz damit allerdings noch nicht zu Ende. Während der anschließenden Reparatur der streckenweise völlig zerstörten Mittelleitplanke sorgten die Helfer aus Bad Honnef für Licht an der Unfallstelle. Erst gegen 20:30 Uhr endete auch für das THW der Einsatz auf der A3, bei dem 16 Helfer aus allen Gruppen des Ortsverbandes beteiligt waren.
Betreuungsdienst Rhein-Sieg-Kreis:
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter Unfallhilfe (JUH) und der Malteser Hilfsdienst (MHD) haben sich Ende 2011 zum „Betreuungsdienst Rhein-Sieg-Kreis“ zusammen geschlossen. Freigeschaltet im Dezember 2011 durch den Kreisbrandmeister.
Das Konzept sieht zwei Alarmstichworte vor: 1. Betreuung (für Betroffene) und 2. Verpflegung und Getränke (für Einsatzkräfte). Vorgesehen sind dabei jeweils Stufen von 1-4 bzw. 1 und 2 bei Getränken. Diese Stufen geben in Schritten von 50 Personen die Anzahl der jeweils zu versorgenden Personen an. Bei Bedarf wird das THW zur Unterstützung alarmiert.