Nach den verheerenden Regenfällen des Sturmtiefs „Bernd“ war der THW Ortsverband Bad Honnef im Katastrophengebiet im Einsatz um Menschen zu retten und dort Hilfe zu leisten, wo diese dringend benötigt wurde.
Ein Einsatzschwerpunkt für die ehrenamtlichen Bad Honnefer THW Helfer*innen war die Gemeinde Swisttal. Der Ortsteil Odendorf sowie benachbarte Ortsteile waren durch Hochwasser des Orbaches und des Swistbaches stark zerstört worden.
Der Bad Honnefer Zugtrupp (ZTr.), geleitet von Zugführer Sebastian L., stellte im Ortsteil Odendorf, zusammen mit den Kameraden des THW Ortsverbandes Köln Nord-West die Einsatzabschnittsleitung (EAL) und koordinierte die Hilfemaßnahmen vor Ort. Dort waren auch die Bergungsgruppe (B), die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr. N) aus Bad Honnef im Einsatz.
Darüber hinaus waren auch die Fachgruppen Räumen (FGr. R) aus Köln-Ost, Bergisch Gladbach und Münster mit Radladern und Radbaggern, die Bergungsgruppen aus Siegburg, Brühl und Moers, sowie die Baufachberater aus Paderborn und Dortmund im Einsatzgebiet tätig.
Weitere Einsatzorganisationen, wie Gruppen der Landes- und Bundespolizei, packten überall mit an, räumten mit den Händen Häuser und Keller frei, transportierten Abfall und Sperrmüll mit LKW ab und halfen bei der Räumung der Straßen. Außerdem kontrollierten sie die Zufahrten zu den betroffenen Ortsteilen, um die Straßen für Helfer, Rettungs- und Hilfsorganisationen freizuhalten.
Vor Ort im Einsatz war vom 21. bis 25. Juli 2021 auch Stephanie P. Beim THW in Bad Honnef ist sie als Truppführerin in der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung engagiert.
In einem Gespräch mit dem Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) des Ortsverbandes Bad Honnef Kai Z. schilderte sie ihre Eindrücke von Ihrem Einsatz in Odendorf.
Helfen war ihr Wunsch - anpacken, unterstützen, mitarbeiten!
Ihr erster Eindruck im Katastrophengebiet war geprägt von zerstörten Gebäuden und durch Sperrmüll oder Schlamm kaum passierbare Straßen. Schreckliche Bilder waren es und allein das schiere Ausmaß der Zerstörungen sei überwältigend gewesen. Welche Zerstörungskraft auch relativ kleine Bäche durch ihr anschwellen entwickeln können sei kaum nachvollziehbar. Die Aufgaben vor Ort waren dann Häuser, Keller und Garagen mit Baustützen abzustützen und somit vor dem Einsturz zu bewahren und mit der Netzersatzanlage des Ortsverbandes dringend benötigten Strom für den Wiederaufbau der Kommunikation einzuspeisen.
Immer wieder kamen auch Rettungseinsätze dazu, z.B. wenn Gebäude akut einzustürzen drohten. Dann war die Expertise der THW Baufachberatern wichtig, um die Statik der Gebäude zu beurteilen. Hierbei zeigte sich die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen THW Einheiten, die für einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten, wie der Lagebeurteilung bis zur Ausführung der notwendigen Maßnahmen sorgten.
Besonders heikel war dabei ein geschädigtes Fachwerkhaus im Swisttaler Ortsteil Heimerzheim, da die entstandenen Schäden erst nach Abtrag der Außenfassade sichtbar wurden. Hier konnte der Einsturz nur durch eine Abstützung mittels Quertragwerken aus Holz von außen verhindert werden.
Auch das provisorische Wiederherstellen von Straßen und Wegen im benachbarten Ortsteil Essig war notwendig und musste teilweise in Handarbeit durchgeführt werden – das THW Köln Ost lieferte mehrere Tonnen Sand und jede Menge Helfer verfüllten damit teils unterspülte Gehwege.
Wir möchten den beteiligten Einsatzorganisationen wie der Landes- und Bundespolizei, der Bundeswehr, den Feuerwehren und Hilfs- und Rettungsdiensten für die gute Zusammenarbeit danken.
Ein besonderer Dank des THW Ortsverband Bad Honnef gilt den Personen, die vor Ort die Versorgung und Verpflegung der Einsatzkräfte mit unterstützt haben und dem THW Ihre Liegenschaften zur Verfügung gestellt haben. Ohne die vielen freiwilligen zivilen Helfer*innen vor Ort, die tatkräftig überall mit angepackt haben, wäre die Lage nicht beherrschbar gewesen.
- Hand in Hand für Swisttal -