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Lieblingsgericht? Das, was auf den Tisch kommt!

Jürgen Wessel und Sebastian Berres haben als Köche einen großen Anteil daran, dass das Ehrenamt im THW attraktiv bleibt – nicht nur in ihrem Ortsverband. Bei großen Einsätzen verpflegen sie mitunter nicht nur die eigenen, sondern auch Einsatzkräfte anderer Organisationen.
Zwei Männer in weißen Poloshirts stehen in einer Küche. Sie halten Teller, auf denen ein Gemüsecurry und ein Burger zu sehen sind.

Da bleiben keine Wünsche offen: Wenn Sebastian Berres (links) und Jürgen Wessel kochen, ist für alle bestens gesorgt.

Findet ein großes Ereignis statt mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, beispielsweise ein Fußballspiel mit internationaler Beteiligung, dann müssen auch viele Menschen vor Ort sein, um die Sicherheit zu gewährleisten, etwa Rettungs- und Einsatzkräfte. Dauert ihr Einsatz lange, muss für diese Menschen gesorgt sein. Sie benötigen nicht nur einen Platz, an dem sie sich aufhalten können, sondern auch Verpflegung. 

Sich darum zu kümmern, ist eine der vielen Einsatzoptionen des THW. Manche der Helferinnen und Helfer haben sich daher darauf spezialisiert, ihre Kameradinnen und Kameraden oder auch die Einsatz- und Rettungskräfte anderer Organisationen zu verpflegen. 

Luxus-Situation in Bad Honnef

Vorgesehen ist, dass es in jedem der 668 Ortsverbände des THW jeweils mindestens einen Koch oder eine Köchin gibt. Das THW in Bad Honnef ist in der Hinsicht besonders gut ausgestattet: Hier sorgen dauerhaft zwei Köche für das leibliche Wohl der Helferschaft. 

Koch auf Umwegen 

Aber wie kommt es, dass sich jemand dazu entscheidet, im THW ehrenamtlich zu kochen? “Ursprünglich wollte ich sowieso Koch werden. Das hat mein Vater mir aber ausgeredet”, erzählt Jürgen Wessel, einer der beiden Köche des Ortsverbands Bad Honnef. “Klar fand' ich das auch manchmal schade, aber so war es nun mal. Wäre ich damals Koch geworden, wäre ich heute nicht, wo ich jetzt bin”, sagt Wessel. Und damit, wo er jetzt ist, ist er sichtlich zufrieden. 

Aus den Augen verloren hat Wessel seine alte Leidenschaft Kochen aber nicht. Schon seit mehr als fünf Jahrzehnten engagiert er sich ehrenamtlich im THW. Wann immer dort kurzfristig Bedarf an Essenszubereitung bestand, hat er ausgeholfen. Als 2015 dauerhaft jemand gesucht wurde für die Position des Kochs, zögerte Wessel nicht lange. Seither sorgt er dafür, dass die Helferinnen und Helfer aus Bad Honnef weder bei Einsätzen noch bei längeren Übungen befürchten müssen, ohne Essen dazustehen. 

Die Verstärkung

Zuvor hatte Wessel schon verschiedene andere Funktionen in seinem Ortsverband inne: Er war unter anderem Gruppenführer, Zugführer, Einsatzleiter, Jugendbetreuer – und Ausbildungsbeauftragter. Einer der Helfer, die er damals ausgebildet hat, ist Sebastian Berres. 2017 hat Berres sich dazu entschlossen, mit Wessel gemeinsam die Arbeit in der Ortsverbands-Küche zu schultern. Der gelernte Koch Berres freut sich vor allem, dass er im THW wieder mehr zu seinen beruflichen Ursprüngen zurückkehren kann. Denn im Hauptberuf ist es selten geworden, dass er selbst Messer und Kochlöffel schwingt. 

Die alte Binsenweisheit, dass viele Köche den Brei verderben, trifft auf das THW in Bad Honnef jedenfalls nicht zu. Das lässt sich unter anderem ablesen an den zufriedenen Gesichtern der Helferinnen und Helfer, wenn sie beispielsweise bei einem anstrengenden Einsatz eine warme Mahlzeit bekommen. Auch die zwei Köche sehen das so: “Wenn wir zusammen in der Küche stehen, müssen wir gar nicht darüber reden, wer was macht. Das läuft einfach so”, erzählt Berres. Und ergänzt: “Mit dem Jürgen zusammenzuarbeiten, das macht einfach Spaß.” 

Wandel in den Ernährungsgewohnheiten

Lieblingsgerichte der Einsatzkräfte haben die beiden Köche bisher nicht ausmachen können. “Die essen am liebsten das, was auf den Tisch kommt”, sagt Wessel lachend. “Beschwert hat sich noch keiner”, ergänzt Berres. Und fügt hinzu: “Mett und Schnitzel sind immer schnell weg.” Aber auch hier bemerkt das Küchen-Team Veränderungen: “Wenn wir zusätzlich etwas Veganes anbieten, das alle ohne Zwang probieren können, dann ist das bisher auch immer schnell weg gewesen”, erzählt Wessel. Insgesamt nimmt es zu, dass die zwei auch vegetarische oder vegane Alternativen anbieten. Schließlich steigt der Anteil der Helferinnen und Helfer, die sich das wünschen. “Gulasch, Schnitzel und Bolognese-Sauce machen wir am häufigsten, das kann man so nebenbei machen, ohne nachzudenken”, sagt Berres. Bei den veganen Gerichten ist das anders. Da probieren die beiden auch viel Neues aus. “Das ist auch für uns reizvoll”, so Wessel.  

Etwas Neues wollen sie auch demnächst wieder einmal angehen: Kleine Mahlzeiten auf Selbstkostenbasis für alle Helferinnen und Helfer, die zum wöchentlichen Dienst im Ortsverband kommen. Starten soll das neue Angebot in Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Ortsverbands Ende Mai. Das wird vermutlich den Ausbildungs- und Übungsabend am Freitag für viele noch attraktiver machen. 


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