Menschenrettung aus Bauruine: THW Bad Honnef übt an verlassenem Fabrikgebäude

Einsatzkräfte des THW-Ortsverbands Bad Honnef trainierten die Rettung von Personen aus einem teilweise eingestürzten Gebäude. Das Szenario veränderte sich dabei häufig und erschwerte so die Arbeit der Helferinnen und Helfer.
Mehrere Einsatzkräfte knien neben einem gelben Kunststoffbrett, einem Spine-Board, mit dem Verletzte transportiert werden können.

Um den Verletztendarsteller aus der Gefahrenzone zu bringen, heben die Einsatzkräfte ihn auf ein sogenanntes Spine Board, eine Trage aus Kunststoff.

Amtshilfe am Sonntag: Das war die Information, die die Einsatzkräfte des THW-Ortsverbands Bad Honnef im Vorfeld bekommen hatten. Details sollten erst am Tag selbst folgen. Soweit nicht ungewöhnlich für manche Einsätze. Entsprechend gespannt waren die Helferinnen und Helfer, was sie denn nun erwarten würde. Am Sonntagmorgen dann der Alarm mit dem Stichwort “Einsatzübung”. Also kein echter Einsatz, aber eine gute und wichtige Gelegenheit, sich auf den nächsten möglichen Einsatz vorzubereiten. 

In diesem Fall fand die Übung an einem verlassenen Haus auf einem Fabrikgelände in Bad Honnef statt. Das Gebäude sollte ohnehin bald abgerissen werden – und bot somit die perfekten Voraussetzungen für die THW-Kräfte, dort verschiedene Fertigkeiten zu trainieren. 

Menschenrettung und Zusammenarbeit

Das Szenario der Übung lautete: Ein leer stehendes Gebäude ist bei einer illegalen Party zum Teil eingestürzt, drei Menschen werden vermisst. Für die Helferinnen und Helfer war also gleich klar, dass sie ihr Einsatz-Gerüst-System benötigen würden. Damit können die THW-Kräfte unter anderem Gebäude abstützen und sie so gegen weiteren Einsturz sichern. Das ermöglicht dann ein sicheres Arbeiten.

Während die Helferinnen und Helfer noch nach den ursprünglich drei vermissten Menschen suchten, erhöhte sich laufend die Zahl der Vermissten. Die vermeintlich zu Rettenden, die unter anderem von zwei Junghelfern dargestellt wurden, mussten aus verschiedenen Situationen gerettet werden. In manchen Fällen mussten die Einsatzkräfte dafür Wanddurchbrüche anfertigen. Zum Teil mussten die zu rettenden Menschen auch aus dem ersten Stock ins Freie gebracht werden – ohne das Treppenhaus nutzen zu können. In solchen Fällen setzen die Helferinnen und Helfer des THW oft einen sogenannten Leiterhebel oder eine schiefe Ebene ein. Bei beiden handelt es sich um Rettungstechniken, bei denen ein Schleifkorb aus Metall mit Hilfe von Leitern herabgelassen wird. Das kann notwendig sein, wenn beispielsweise ein Treppenhaus eingestürzt ist. 

Neue Entwicklungen sorgen für zusätzlichen Stress

Im Laufe der Übung gab es immer wieder Veränderungen am Szenario. Nicht nur die Zahl der Vermissten erhöhte sich: Zwischendurch gab es eine Warnung wegen eines vermeintlichen Gasaustritts. Alle Anwesenden mussten das Gebäude sofort verlassen. Erst nach Entwarnung durften sie ihre Arbeiten fortsetzen. In einem der Räume des Hauses hatten im Übungsszenario Chemikalien einen Brand ausgelöst, was die Personensuche weiter erschwerte. 

Am Ende des Tages hatten die Einsatzkräfte alle vermeintlich Vermissten gefunden und in Sicherheit gebracht. Die Organisatoren der Übung waren zufrieden. Sie hatten ihr Ziel erreicht: Auch wenn sie unterschiedlichen Einheiten innerhalb des Ortsverbands angehören, hatten alle Helferinnen und Helfer gut zusammengearbeitet und viele verschiedene Einsatzoptionen trainiert. 


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