Was wäre, wenn der Strom ausfällt? Diese Frage haben wir uns auch gestellt! Zur Sicherung der eigenen Handlungsfähigkeit müssen alle Dienststellen des THW notstromversorgt sein. Bei einem länger andauernden Stromausfall muss die Unterkunft des THW mit Notstrom versorgt werden, damit dort die nötigsten Hilfeleistungen erbracht oder von dort aus organisiert werden können. Zudem soll über einen Zeitraum von mehreren Tagen die Kommunikation zu anderen Behörden und Organisationen erfolgen, damit von dort aus die Bevölkerung informiert werden kann.
Da unsere Unterkunft über einen Anschluss für eine Stromeinspeisung verfügt, haben wir diese am Samstag getestet. Neben den technischen Abläufen zur Notstromversorgung, war es wichtig festzuhalten welche Geräte dringend benötigt werden und auf welche man beim Stromausfall verzichten könnte. Die Grundüberlegung für ein Notstromkonzept ist die Sicherstellung des Minimalbetriebes. Das heißt, dass die Beleuchtung innerhalb des Gebäudes und den Außenbereichen, der Betrieb der Heizungsanlage, der Betrieb der Warmwasser Durchlauferhitzer und der Betrieb der Kommunikationseinrichtungen durch den Stromerzeuger gewährleistet sein muss.
Zur Ausstattung der zweiten Bergungsgruppe gehört ein mobiler Stromerzeuger (50 kVA) der die entsprechenden Anschlussmöglichkeiten für eine Stromeinspeisung besitzt. Die Leistung dieses Generators beträgt ca. 42.000 Watt und das Gerät kann ohne Nachtanken ca. acht Stunden Strom liefern. Ebenso wichtig ist geschultes, fachkundiges Personal zum sicheren Aufbau und Betrieb des Stromerzeugers. Einige unserer Einsatzkräfte sind beruflich bei örtlichen Energieversorgern tätig und bringen so von Haus aus Sachkenntnis und berufliche Erfahrung mit. Darüber hinaus bildet das THW seine Einsatzkräfte bei einwöchigen Lehrgängen in der Bedienung dieser Stromerzeuger aus, so dass auch berufsfremde die Geräte sicher bedienen können.
Innerhalb von wenigen Minuten wurde der Generator betriebsbereit gemacht und die Sicherungsmechanismen aktiviert, die für eine Stromeinspeisung notwendig sind. Bei einem Rundgang durch die Unterkunft wurden die nicht notwendigen elektrischen Geräte ausgesteckt, bzw. abgeschaltet. Durch das Betätigen eines Schalters wurde die Verbindung zum öffentlichen Stromnetz unterbrochen und die Stromeinspeisung aufgeschaltet. Nach und nach konnten dann die einzelnen Verbraucher zugeschaltet werden. Erst die Beleuchtung, dann die Heizungsanlage, die Kommunikationsgeräte und die Warmwasserversorgung. Immer war dabei der Blick auf die Leistungsanzeige des Generators gerichtet um eine Überlastung zu verhindern. Zum Schluss des Tests stand fest: Alle notwendigen Geräte können mit dem Stromerzeuger betrieben werden und der „Stresstest“ ist erfolgreich verlaufen.