Begonnen hatte das Jahr 2021 erneut mit corona-bedingten Einschränkungen im Dienstbetrieb. Die Dienstabende konnten erst gar nicht und später dann nur sehr eingeschränkt erfolgen. Dennoch war der Ortsverband immer einsatzbereit um dort Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wurde.
Der besondere Fokus lag im Jahr 2021 in der Ausbildung der 20-köpfigen Grundausbildungsgruppe. Pandemiebedingt konnte die Ausbildung der 20 Helferanwärter nur mit hohem logistischem Aufwand durchgeführt werden. Die Gruppe musste in vier Kleingruppen aufgeteilt werden. Alles natürlich unter Wahrung der geltenden Hygieneregeln zur Eindämmung der Pandemie.
Noch im Dezember 2020 wurde der neue Mannschaftstransportwagen des Zugtrupps (MTW-TZ), ausgeliefert und wurde umgehend beim Wasserrettungseinsätzen am Rotter See eingesetzt. Er ersetze den Einsatzleitwagen (ELW) des Ortsverbandes, der viele Jahre gute Dienst geleistet hatte und nun übergangsweise dem Trupp Unbemannte Luftfahrzeuge als Einsatzfahrzeug dient.
Erst im Juni 2021 konnte, corona-bedingt, der reguläre Dienstbetrieb wieder aufgenommen werden. Alle Bad Honnefer THW Helfer*innen konnten sich erstmals wieder gemeinsam zu den Ausbildungsdiensten treffen.
Der erste Dienstabend wurde dann auch gleich ein Einsatzabend, denn eine Gewitterfront sorgte ab Königswinter – Oberpleis bis tief in den östlichen Rhein-Sieg-Kreis hinein für erhebliche Schäden durch Überflutungen. Noch in der Nacht ging der Ortsverband mit seiner Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, unterstützt durch den Gerätekraftwagen der Bergungsgruppe, in den Hilfseinsatz nach Hennef.
Das dies nur ein „kleiner“ Vorgeschmack auf das Kommende war, war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht abzusehen.
Ab dem 14. Juli 2021 war der Ortsverband dann mit allen verfügbaren Einsatzkräften aktiv bei den Hilfseinsätzen nach der Starkregenkatastrophe an der Ahr und in der Eifel im Einsatz.
Bei Einsätzen in Leverkusen, Weilerswist, Sankt Augustin, Swisttal-Odendorf, Schleiden-Gemünd, Bad Münstereifel und im Ahrtal (Sinzig und Heimersheim) leisteten alle Bad Honnefer THW Gruppen Hilfe für die Bevölkerung. Nachdem erst die Menschenrettung im Bereich Weilerswist im Vordergrund gestanden hatte, sorgten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte dann für notwendige Hilfe an den Orten wo diese dringend gebraucht wurde.
Das Beräumen von Fluss- und Bachläufen, Abstützen von Gebäuden, Erkundung von Schadenstellen, Führung von Einsatzkräften und Unterstützung bei der rückwärtigen Logistik und Versorgung, oder der Bau von behelfsmäßigen Abwasserleitungen, um Abwasser wieder in die Kläranlage zurückführen zu können gehörte dabei zu ihren Aufgaben.
Die Bilder der Katastrophe werden den Bad Honnefer THW Helfer*innen noch lange in Erinnerung bleiben.
Die Zusammenarbeit mit anderen THW Einsatzkräften, Polizei, Bundeswehr und anderen Hilfsorganisationen, oder auch zivilen Helfer aus ganz Deutschland zeigte, wozu das THW fähig ist. Mehr als 2 Millionen Einsatzstunden leisteten die ehrenamtlichen Helfer*innen der bundesweiten THW Familie bei dem Einsatz insgesamt.
Aber auch während des Großeinsatzes an Ahr und Eifel war der Ortsverband Bad Honnef nicht untätig. So wurden konnten Einsätze des Wasserrettungszug des Rhein-Sieg-Kreises durch die Unterstützung des Ortsverbands Bad Honnef erfolgreich abgeschlossen werden.
Letzter großer Einsatz für die Bad Honnefer THW Helfer*innen war der flächenweite Stromausfall im östlichen Rhein-Sieg-Kreis. Der Bad Honnefer Zugtrupp und die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung unterstützten in Much bei der Führung des Bereitstellungsraumes und bei der Einspeisung von Strom für eine Einrichtung der Lebenshilfe e.V.
So können die Bad Honnefer THW Helfer*innen im Jahr 2021 auf insgesamt mehr als 11.500 geleistete Einsatzstunden zurückblicken, Ehrenamtlich für den Bevölkerungsschutz.
Aber auch neben den Einsätzen ging das Leben im Ortsverband weiter. Den Lohn für die Ausbildung neuer Einsatzkräfte konnte der Ortsverband Bad Honnef zum Ende des Jahres entgegennehmen. Bei der Grundausbildungsprüfung im November 2021, leider geschwächt durch krankheitsbedingte Ausfälle, konnten 17 Helferanwärter an der Prüfung teilnehmen. Seitdem stehen dem Katastrophenschutz des Bundes im Siebengebirge und im Rhein-Sieg-Kreis 15 neue Einsatzkräfte zur Verfügung.
Erfreulich dabei ist, dass auch 2022 eine neue 14-köpfige Grundausbildungsgruppe ihren Dienst begonnen hat. So wird im Jahr 2022 ganz besonders die Integration und Fortbildung der neuen Helfer*innen in den Gruppen, sowie die Ausbildung der neuen Helferanwärter in der Grundausbildung im Fokus stehen.
Glück auf für 2022 und Danke auch an alle Familien und Arbeitgeber unserer ehrenamtlichen Helfer*innen für die Unterstützung im Jahr 2021.