Übung Fachgruppe Wassergefahren: Flugzeugabsturz am Rhein

Köln. Am 18. Oktober simulierte das Technische Hilfswerk (THW) eine Bruchlandung eines Flugzeuges beim Anflug auf den Flughafen Konrad Adenauer Köln/Bonn. Auf Grund verschiedener Baustellen und der Lage der Unglücksstelle (Bereich Köln/Messe) durften die Verletzten nur auf dem Wasserweg abtransportiert werden. Die Verletzten sollten nach der fachmännischen Erstversorgung zum Wasserübungsplatz des THW-Ortsverbandes Köln-Ost im Hafen Köln-Mülheim gebracht und dort von anderen Hilfskräften übernommen werden.

Neben den 70 Teilnehmern der Wassergefahrengruppen unterstützten 30 Helfer des 1. Technischen Zuges (TZ) und 20 Junghelfer des OV Köln-Ost die Übung. Gegen 14.00 Uhr sollte die Übung beginnen. So kam es, dass zur Mittagszeit auf dem Wasserübungsplatz des OV Köln-Ost schon einige Verletzte zu sehen waren. Kurz vor der Übung wurden diese zum Rheinufer in Höhe der Kölner Messe gebracht und bereit gelegt zur Rettung. Eine große Zahl Zuschauer, die im Rheinpark am Rheinufer spazieren gingen, beobachteten sehr interessiert, was die THW-Helfer dort treiben. Ein abgestürztes Flugzeug war dort jedoch nicht zu erkennen. Dieses war lediglich rein virtuell vorhanden.

Gegen 13.45 Uhr ging der "Alarm" bei Übungsleiter Udo Eck ein und der "Einsatz" begann unter den Augen von Bürgermeister Manfred Wolf (er war übrigens mal ehrenamtlicher Helfer des MHD) und THW-Landessprecher Kurt Berkenhoff. Das THW rückte mit 12 Booten und einer Arbeitsplattform aus. Nach einer kurzen Anfahrt landeten die ersten Boote am Rheinufer und begannen mit der Erstversorgung der Verletzten. Bereits nach wenigen Minuten war der erste Verletzte auf einem Ponton aufgenommen und wurde zurückgebracht. Nach und nach waren alle Verletzten versorgt.

Von den meisten Teilnehmern unbemerkt, spielte sich auf dem Ganzponton des OV Köln-Ost eine besondere Situation ab. Dort sackte der Bootsführer Holger Reck plötzlich am Ruder zusammen und war auch nicht mehr ansprechbar. Carlo Sawatzki sprang geistesgegenwärtig hinzu und fing Holger auf und das bereits aus dem Ruder laufende Boot wieder ein. Zu Zweit wurde Erste Hilfe geleistet und über Funk weitere Hilfe angefordert. Da das Boot eine Transportfahrt übernommen hatte, bat Carlo darum, Holger von einem weiteren Boot zu übernehmen. Fahrgast Reinhard Vogt setzte fachmännisch einen Fender um. Ein Ponton kam denn auch kurze Zeit später längsseits und übernahm den "Patienten". Trotz recht rauhem Rheinwasser gelang die Aktion. Obwohl auch dies zur Übung gehörte, sah alles täuschend echt aus.

Der FinJet war auf dem Rhein der Hingucker, so elegant und schnell wie er sich auf dem Rhein bewegte. Als er dann nach der Landung noch die Bugklappe senkte, war auch seine Einsatztauglichkeit bewiesen. Fast wie zu ebenem Boden konnten dort die Verletzten auf der Trage hineingebracht werden.

Bürgermeister Manfred Wolf, der als Gast auf einem der Pontons mitfuhr, zeigte sich von der Übung und dem Können der Helfer beeindruckt. Reinhard Vogt, Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale, und seit fast einem Jahr auch ehrenamtlicher Helfer im OV Köln-Ost, sagte "bei solchen Einsatzmöglichkeiten des THW ist ihm um Köln nicht bang."

Das Ziel der Übung war, die Leistungsfähigkeit der Fachgruppen auch für die Zukunft zu sichern und weiter auszubauen. Die Erfahrungen vom Elbehochwasser kam dabei einigen der Teilnehmern zu Gute. Die Teilnehmer lernten unter Anderem sich mit fremden Gewässern sowie mit fremden Booten vertraut zu machen. Der Rhein als eine der meist befahrenen Wasserstraßen ist ein häufiger Einsatzort für das THW und bot damit einen gewissen Reiz.

Als Teilnehmer haben an der Übung 70 Helfer der Fachgruppen "Wassergefahren" aus den THW-Ortsverbänden Altena, Attendorn, Bad Honnef, Balve, Beuel, Dortmund, Emmerich, Grevenbroich, Höxter, Hürtgenwald, Jülich, Kamen, Köln-Ost, Kleve, Minden, Neuss, Wesel, und Wetter/ Ruhr teilgenommen. So beschränkten sich die Erfahrungen einiger Teilnehmer zum Teil auf Fahrten in Kanälen und Talsperren.

Es wurden folgende Wasserfahrzeuge eingesetzt:

* 8 motorisierte Mehrzweckpontons

* 1 pontonförmiges Arbeitsboot mit absenkbarer Bugklappe, Typ FinJet

* 3 Sturmboote

* sowie eine motorisierte schwimmende Arbeitsplattform

Gesichert wurde die Übung von der Kölner DLRG mit 2 Sicherungsbooten unter Leitung von Richard Bergsch. Bei diesem herrlichen Wetter war dies eine sehr angenehme Aufgabe.

Die Teilnehmer der Übung waren unisono vom Erfolg der Übung überzeugt und die Übungsleiter Udo Eck und Rainer Köster stellten den Teilnehmern ein gutes Zeugnis aus. Alle waren ernsthaft bei der Sache und zeigten eine gute Kameradschaft.

Text: Peter Oswald

www.thw-koeln.de


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